Nun kenne ich die Leute, die dort diskutieren, nicht, kann mir aber vorstellen, dass zumindest einige in Ländern leben, wohnen und arbeiten, in denen sich der jeweilige Staat viel intensiver mit den Gedanken (online und offline) beschäftigt, als das in, sagen wir: Westeuropa der Fall ist – und deshalb echte Angst um ihre Daten haben. Hier, also im Wirkungsbereich des Bundesnachrichtendienstes – um nur ein Beispiel zu nennen – finde ich staatliche Neugier zwar nicht wirklich begrüßenswert, aber längst nicht so bedrohlich wie die (von mir, ich geb’s zu, unterstellte) Unfähigkeit der Dienste, auf die gesammelten Daten auch schön aufzupassen, damit sie nicht in noch falschere Hände geraten.
Klein, Du bist heute ein Zyniker.
Wo war ich? Ach ja: Zu den vernünftigsten und damit auch erfreulichsten Diskussionsbeiträgen in den genannten Foren gehören für mich diejenigen, die auf entsprechende Fragen von Usern, die sich online bespitzelt fühlen oder Sorge haben, bespitzelt zu werden, nicht mit absoluten Ratschlägen („Benutze X, alles andere ist vorgegaukelte Sicherheit!“) antworten, sondern mit der Empfehlung, vor einer Entscheidung gegen einen Dienst und für einen anderen das ureigene, persönliche Bedrohungsmodell (en.: threat model – einen deutschsprachigen Wikipedia-Artikel gibt es derzeit nicht) zu betrachten: Ist der Mensch im Visier böser Mächte? Was droht ihm von diesen Mächten, die in vielen Ländern, möglicherweise auch den Heimatländern verunsicherter Reddit-Diskutanten, sehr real agieren? Was sollen die Mächte keinesfalls wissen etc.? Und wenn das Bedrohungsmodell etwas klarer ist: Welche Dienste, Mittel, Methoden helfen dagegen?
In einer Sendung meines Arbeitgebers habe ich auf die Frage nach der (abhör-) sichersten Kommunikationart mal vorgeschlagen, ein Zwiegespräch im Wald, um Mitternacht, bei Sauwetter anzuberaumen. Ja, es war als Witz gemeint, aber leider hat niemand gelacht. Trotzdem ist ein solches Treffen privater als, sagen wir, ein Nachrichtenaustausch über Telegram, bei dem beide Seiten vergessen haben, die Verschlüsselung zu aktivieren.
Ja, ich bin heute ein Zyniker.
Mein persönliches Bedrohungsmodell dagegen… Nun, ich denke, mit meiner bürgerlich-liberalen Grundeinstellung („liberal“ im Sinne von „freiheitlich“, keinesfalls im Sinne von „FDP“!) muss ich mir über staatliches Interesse an meiner Person keine großartigen Illusionen machen. Und trotzdem fühle ich sowas wie eine Bedrohung: nicht von staatlicher Seite, sondern von kommerzieller. Das Anfertigen von Verbraucherprofilen durch große und kleine Werbefirmen macht mir, doch ja: Sorgen. Dabei ist es weniger die Aussicht auf personalisierte Werbung – die ist immer noch so grottenschlecht gezielt, dass es fast lustig wäre, wenn mein Adblocker sie denn durchließe. Aber die Idee, dass jemand meine Gesundheitsdaten abzapft, mit meinen Konsumgewohnheiten verknüpft und an meine Versicherung verkauft, finde ich unschön. Nur ein Beispiel.
Mein persönliches Bedrohungsmodell – ach Gott ja, „Bedrohung“ ist so ein großes Wort… – hat dafür gesorgt, dass inzwischen alle Daten, die ich selbst in der Cloud speichere – und das sind eigentlich alle, auf die ich vom Telefon ebenso zugreifen will wie vom iPad oder vom PC -, verschlüsselt abgelegt werden, dass ich mich von als Datensammlern bekannten Diensten von Google über GMX bis – Apple (?) mehr und mehr verabschiede, und dass ich mich ein klein wenig ärgere, wenn ich Mails an – an sich kluge – Menschen schicke, die das dann offen oder mit eigener Domainadresse über GMail laufen lasse. Haben die schon resigniert? Oder sieht deren threat model so ganz anders aus als meines?
OK, hier bin ich also, in dieser Nacht im März 2024: aktiv, um mein On- und mein Offlineleben vor einer Industrie zu verbergen, eher desinteressiert, wenn es um staatliche Neugier geht.
Und dann gibt es noch den Grund, weshalb ich das hier um Mitternacht aufschreibe: Weil ich vor dem Schlafengehen noch ein paar Seiten in der Autobiografie von Edward Snowden (Wikipedialink für die ganz Jungen, die noch nicht wissen, wer das nun schon wieder war oder ist) mit dem Titel Permanent Record (Amazon-Link!) gelesen habe. Dieses Buch liegt bei mir schon länger rum und wird jetzt endlich gelesen. Ganz unproblematisch ist es natürlich nicht, weil Snowden alle Gründe der Welt hat, seine Entscheidungen und sein Handeln in einem möglichst positiven Licht darzustellen. Was mich aber am meisten beschäftigt, ist das, was schon im Titel des Buches angedeutet wird: Der record, also die Aufzeichnungen, die wer auch immer von dem macht, was wir so on- und offline treiben, ist verdammt permanent. Und was, wer auch immer unsere Daten hat, heute noch nicht lesen kann (z.B. weil wir oder die von uns genutzten Dienste es nach dem Stand der Kunst verschlüsselt haben), muss er oder sie nur lange genug aufbewahren – mit der Aussicht, den Kram irgendwann mit roher (Rechen-) Power oder womit auch immer doch noch lesbar zu machen.
Deshalb sitze ich um diese Zeit am Schreibtisch und schreibe Gedanken auf, anstatt friedlich im Bett zu razzen.
Nachtrag, ein paar Tage später: Das Prinzip der Publikumsbeschimpfung funktioniert nur so mittelprächtig. Ich weiß, dass eine ganze Reihe meiner treuen Leser selbst GMail-Nutzer sind, und vielleicht finden sie es ja doof, dass ich GMail doof finde. Jedenfalls: crickets.
]]>Die Einladungsschranke fiel also, und ein treuer Leser (eigentlich der eine treue Leser) dieser Seiten wies mich darauf hin und fragte mich nach einer review. Ich enttäuschte ihn mit der Aussage, dass ich zu Einladungszeiten eine solche bekommen hätte und zwei Wochen in den blauen Himmel von Bluesky geguckt hätte. Und dann nimmermehr.
Einerseits: Das Problem, das jeder kennt, der ein neues Netzwerk betritt: Erst einmal muss mensch sich eine Liste der Gefolgtwerdenden zusammensuchen, aus der sich möglicherweise eine Liste der Folgenden entwickelt. Vorher ist es, wie der nicht Eingeladene am Rand einer Party zu stehen und ins Gewimmel zu gucken.
Andererseits: Bluesky ist eben nicht wie das frühe Twitter. Es hat zwar ungefähr den Funktionsumfang (also einen eingeschränkten), aber der kommt gepaart mit der Diskussionskultur der 20er Jahre, wie wir sie anderswo schon nicht mögen. Sogar an sich sympathische Mitmenschen scheinen dort auf der Suche nach Streit zu sein, und das brauche ich nicht.
Und drittens: Warum brauche ich im Jahr eins nach Elmo einen Twitterersatz? Ich habe meinen Mastodon-Account bei einer Instanz, etwa so groß und so sympathisch wie Bonn (weshalb sie auch bonn.social heißt), die eigenen Listen (Folgende und Gefolgte) sind längst nicht so lang wie früher, dafür aber qualitätsgesichert, und auch wenn sich gelegentlich eine gewisse Filterblasigkeit (Filterblasiertheit?) zeigt – nett ist es hier.
Weshalb mich nichts zu einem zentralisierten Twitter-Klon zurückzieht.
]]>Nun ja, aus der Zeit zu fallen ist eine häufige Begleiterscheinung des Älterwerdens. Ich finde es umso spannender, weil ich in der Branche, in der ich noch eine Zeitlang meinen Lebensunterhalt verdienen werde, Veränderungen im Nachrichten- oder überhaupt Medienkonsum einerseits durchaus nachvollziehen kann, andererseits aber gerne selbst an Gewohnheiten aus meiner Jugend festhalten würde. Nicht unbedingt aus der ersten Jugend (ich habe ja schon die zweite und dritte aufm Buckel), und nein, das Gelaber vom haptischen Vergnügen einer Papierzeitung kann mir gestohlen bleiben, seit ich in den Neunzigern Papier und vor allem Druckerschwärze der Washington Post näher und dauerhafter kennenlernte, als ich es jemals wollte. (Inzwischen, und nicht erst seit gestern, hat die WashPost viel besseres Papier und Farben, die besser aneinander haften als an den Fingern der Leser. Aber „haptisches Vergnügen“? Geh mir weg!)
OK, ich weiß also, dass jüngere Menschen Instagram und TikTok für Nachrichtenquellen, zuverlässige noch dazu, halten. Ich weiß auch, dass sie lieber bunte Zappelbilder zu sich nehmen als elend lange (> 3000 Zeichen…) lange Texte. Soll mir recht sein.
Aber warum finde ich mich in der Situation, zu Beginn des Jahres mein privates Work’n’Surf-Setup nicht etwa mit wohldurchdachten Testtexten zu überprüfen, sondern mich durch zum Teil elend lange Videos durchzugucken, die mir zuerst von der Suchmaschine meines, nun ja: Vertrauens und schließlich vom rasch lernenden YouTube-Algorithmus auf den Bildschirm gedrückt werden.
Zwei Argumente dagegen: Zum einen bin ich als Journalist, der Texte rasch erfassen, beurteilen und ggf. auch redigieren muss, immer noch auf Geschriebenes fixiert – trotz all der Jahre im Radio und im Fernsehen. Zum anderen aber gilt für viele dieser Tech-Influencer (oder wie man diese Menschen allerlei Geschlechts nennen soll):
Sie können es nicht.
Sie können nicht frei sprechen. Sie können frei sprechen, aber ihre Gedanken nicht sinnvoll ordnen. Sie können frei sprechen und ihre Gedanken sinnvoll ordnen, sind aber entweder langatmig oder -weilig und stehlen mir meine Zeit. Die Frage nach einem absolut sicheren E-Mail-Setup (Spoiler: gibt es nicht!) kann man in – sagen wir: 5000 bis 7500 Zeichen umfassend beantworten. Dreißig Minuten Geschwätz oder gar mehr braucht es dafür nicht.
Nennt mich Menschenfeind. Ganz unrecht hättet Ihr nicht damit. Aber ich lerne doch gerne von anderen Menschen – wenn sie halbwegs angenehm aussehen, eine Stimme haben, die nicht aus der Knödelfabrik kommt, und, wenn’s geht, auch didaktisches Talent haben. Und es hülfe (es lebe der Konjunktiv!) sehr, wenn das, was sie erzählen, auch fundiert ist.
Ach ja: Mein privates Work’n’Surf-Setup kann erst mal so bleiben, wie es ist. Ich beschäftige mich nicht erst seit gestern mit der Auswahl der zu mir und meinen Bedürfnissen passenden Tools.
]]>Im finsteren Grunde meines Onlineherzens halte ich Chat für keinen adäquaten Ersatz für Mail; ich finde es schwierig, längere Nachrichten auch visuell klar zu strukturieren. Aber die Sache mit der Verschlüsselung, die quasi eingebaut ist, ist zumindest mir wichtig; den Menschen um mich herum ist sie vermutlich eher wurscht.
Und das ist der Moment, an dem – zum zweiten Mal in meinem Leben – Delta Chat an die Tür klopft. Das ist nicht noch ein Chat, der entweder Meta gehört (WhatsApp) oder zur Registrierung eine Telefonnummer verlangt (ahem, Signal!) oder sich zunehmend an Business-User wendet (Wire, aber auch Threema), sondern – Zitat:
ein Messenger, der über E-Mail funktioniert
Delta Chat Website
Ja, schlau. Damit versucht Delta Chat, gleich mehrere Klappen mit einer Fliege, äh… also schon klar, ne? Delta Chat
Wie funktioniert das Ganze? Delta Chat ist im Grunde ein Mailprogramm im Chat-Gewand. Dargestellt werden die Nachrichten ähnlich wie in WhatsApp & Co., gespeichert, verschickt und empfangen aber wie PGP-verschlüsselte E-Mail. Diese Nachrichten erscheinen auch, wenn der Mensch sich seinen Mailaccount im Webmailer oder im Mailprogramm seines Vertrauens anguckt, aber zum Glück nicht zwischen den anderen Mails, sondern in einem eigenen, von DeltaChat erstellten Ordner. Die Nachrichten lassen oder ließen sich auch dort lesen, wenn es einem – anders als mir – gelungen ist, entweder den ohnehin vorhandenen PGP-Schlüssel in Delta Chat zu importieren oder umgekehrt den Delta Chat-Schlüssel zu exportieren und im Mailprogramm zu nutzen.
Und weil im Wettbewerb mit WhatsApp & Co. ein verkleideter Mailclient keine Punkte macht, kann Delta Chat auch Audio- und Videocalls und nutzt dazu Jitsi; hierzu verlässt es – logisch – das Mailprotokoll und nutzt eine zentrale Jitsi-Instanz, die man aber auswählen kann. Der Mode – oder dem Marketing – entsprechend ist Delta Chat der Crossover unter den Mailprogrammen. Pardon, den Chatprogrammen.
Die Idee ist an sich genial. Und warum nutzen es dann nicht alle?
Nun ja, das Übliche halt. Delta Chat gibt es erst seit ein paar Jahren (ich habe Verweise aus dem Jahr 2019 gefunden, und in einer früheren Instanz dieses Blogs habe ich selbst darüber geschrieben), also erst, seit der Markt längst aufgeteilt war in WhatsApp-Nutzer und den klugen, aber kleinen Rest. Und als einer, der Jahre damit verbracht hat, Menschen von WhatsApp weg- und hin zu Signal zu locken, weiß ich, wie schwer es ist, anderen Netzbürgern noch’nen Chat aufzuquatschen.
Aber einen Versuch ist es wert.
Ach ja, Nachtrag: Auch wenn es an dieser Stelle mit der Föderierung des Blogs noch nicht so klappt – Delta Chat ist auch im Fediverse vertreten!
]]>Nun ja. Beinahe.
Gestern morgen hatte mich das Plugin auf meiner Seite (!) aus der Followerliste gekippt (!!) und ließ mich – und auch niemand anderen – mehr rein. Als Mensch mit mehr als fünfzig fünfzehn Jahren WordPress-Erfahrung habe ich zuerst alle Plugins (außer dem ActivityPub-Plugin, versteht sich) deaktiviert – und festgestellt, dass das nichts änderte.
Und dann schrieb ich eine kurze Nachricht ins Fedi-Netz…
Auf Fehlersuche: Gibt es hier #WordPress-Nutzer, die ihre Seite mit dem #activitypub-Plugin erfolgreich (also anders als ich) ins Fediverse eingebunden haben?
Meine Mastodon-Nachricht
…und war überwältigt von den vielen Reaktionen, die ausnahmslos hilfreich oder solidarisch waren. Und als sich dann auch noch der Autor des Plugins selber meldete und fragte, was das Problem sei (denn bei ihm liefe es problemlos – vielleicht, weil er keinen Billig-Account bei einem Massenprovider nutzt?), betrieben wir – leider erfolglos – ein wenig Fehlersuche.
Heute morgen schien das Plugin aber von dem ganzen Bohei so aufgeschreckt, dass es wieder neue Follower zuließ und auch zwei inzwischen gelöschte Testposts föderierte (oder wie man das nennt). Nur umgekehrt funktionierte es nicht – Kommentare aus dem Fediverse kamen nicht hier an. Aber: Das Fediverse ist voller freundlicher, hilfsbereiter Leute. Da kann man über ein wackeliges WordPress schon mal hinwegsehen (oder das Plugin erstmal deaktivieren). Stay tuned.
]]>Was ist geschehen?
Die hier in den letzten Monaten dokumentierte Suche nach dem richtigen PKM (Personal Knowledge Management) hat, wie enttäuschte Leserinnen und Leser schon festgestellt haben, nicht sonderlich weit geführt. Ja, auf meinem digitalen Fuhrpark ist Logseq installiert und synchronisiert sich von Desktop zu Tablet zu Phone und zurück, aber ich fülle es vor allem mit Merkzetteln, Einkaufslisten und ähnlich banalem Zeug. Dafür braucht es nicht eine ganze Website.
Gleichzeitig nähert sich aber der Ruhestand, und er tut das erheblich schneller als erwartet. Wird also Zeit, sich Gedanken über das Danach zu machen – und diese Gedanken umzusetzen – mit Hilfe von Logseq oder auch nicht.
Und weil dazu ein eigenes, voll funktionsfähiges (mit Betonung auf „voll“, was immer das bedeuten mag) virtuelles Zuhause erforderlich sein könnte, habe ich aus den statischen Seiten der letzten Monate wieder eine WordPress-Seite gebaut.
Und warum WordPress?
Weil es sich mit dem ActivityPub-Plugin dem Fediverse geöffnet hat und künftig nicht nur über den RSS-Feed verfolgt werden kann, sondern auch über die Mastodon-ID @blog@konstantinklein.com
– see you there!
Update, einen Tag später: Das ActivityPub-Plugin, der eigentliche Hauptgrund für den Rückumstieg auf WordPress, scheint seine Macken zu haben. Heute morgen wurde ich von meinem (!) eigenen (!!) Blog aus der Followerliste geschmissen (!!!). Das klage ich an – und werde berichten, wenn sich da was ändert.
Zweites Update: Ich habe von einem Mastodon-Testaccount einen neuen Versuch gestartet – und das Plugin hat nicht reagiert. Das bedeutet, dass die Föderierung dieses Blogs vielleicht doch noch etwas Zeit braucht.
Drittes Update:
OK. Das #activitypub-Plugin für #wordpress scheint meinen bescheidenen Shared-Account zu überfordern und ist deshalb vorerst wieder abgeschaltet. Schade. @Sascha @Neuromancer
@kklein@bonn.social
Ach ja, und in den nächsten Tagen wird sich hier sicher noch das eine oder andere ändern.
]]>Das hat offenbar erst ein Release gesehen und ist möglicherweise wirklich nur was für den Hausgebrauch – aber hey, so nahe an einem Entwickler habe ich bisher eher selten gesessen, also werde ich mir das bei Gelegenheit vielleicht mal angucken. Gleich mal in Logseq eintragen…!
]]>Oder auch nicht.
Meine aktuelle Hemmschwelle hat wenig bis gar nichts mit der Entscheidung für ein Tool zu tun, sondern damit, dass ich
Ob sich das in den nächsten Monaten grundlegend ändert, steht vorerst in den Sternen.
Beim passiven Konsumieren ist mir in der Gemeinschaft der Mastodonten jedoch ein Hinweis auf ein new kid on the block untergekommen: Anytype ist seit drei Jahren in Entwicklung – und immer noch im Alphastadium, auch wenn die Entwickler hoffen, im Sommer in die public beta starten zu können. Alphatester zu werden, ist aber nicht schwer: Mailadresse an- und eingeben (es kann auch eine Wegwerfadresse sein), Einladung bekommen, eine einstündige onboarding-Veranstaltung via Zoom über sich ergehen lassen, herunterladen, installieren und testen.
Und genau das findet hier gerade statt. Erste Eindrücke:
Eigentlich schade. Denn so lange, wie ich schon auf der Suche nach “meinem” Zettelkasten bin, würde ich die Suche gerne zu einem Ende bringen und die eigentliche Phase (siehe 1. Absatz) einleiten. Und nicht noch weiter herumtesten und -spielen.
Nachtrag am Abend: Beim Stöbern im Anytype-Forum sofort über den nächsten Kandidaten gestolpert: Capacities. Irgendwie macht die Szene es mir nicht einfacher, indem sie mir immer noch eine weitere Option für mein Problem entgegenwirft. Siehe vorheriger Absatz.
]]>Beispiel in question: GNU/linux.ch befasst sich in einer ganzen Serie (Link zum ersten Teil) mit Anwendungen für Ideenmanagement und so, die an dieser Stelle schon erwähnten Kandidaten Joplin und Logseq eingeschlossen. Wie korrekt die Schlussfolgerungen der Autoren zu den jeweiligen Lösungen sind, lässt sich daran absehen, dass sie meinen Bewertungen sehr ähnlich sind.
Sehr komisch, ja.
Mein Problem mit den beiden, wie auch hier schon angedeutet, ist folgendes: Mir liegt einerseits die Outliner-ähnliche Arbeitsweise von Logseq sehr; ich habe sogar schon in meiner vordigitalen Arbeitswelt Notizen mit Bulletpoints bzw. Spiegelstrichen organisiert. Andererseits möchte ich gerne von allen Geräten meines elektrischen Fuhrparks auf mein second brain zugreifen können – und da hat Logseq wieder das Nachsehen, weil – wie auch von GNU/Linux.ch festgestellt – Logseq derzeit nur mit iCloud wirklich reibungslos synchronisiert (und mit Github, aber das ist für mich noch ein weites, unerforschtes Feld…), Joplin dagegen mit allem und seiner Großmutter.
Und da entdecken die Schweizer doch auch noch die Möglichkeit, mit der NextCloud-Anwendung Collectives Ideen zu managen. Ich stürze mich auf den Artikel, weil auch mein Joplin sich über meine NextCloud-Instanz synchronisiert – und bin ähnlich enttäuscht ernüchtert wie GNU/Linux-Autor Ralf Hersel: Ja, es geht, aber irgendwie doch nicht, weil eigentlich nicht dafür gedacht.
Schade. Dann werde ich mich vielleicht doch weiter mit Logseq, Github und der Frage auseinandersetzen, wann es Logseq auch für Android (und damit auch für mein Chromebook) gibt.
]]>